Das Allradsystem M xDrive des Unternehmens befindet sich derzeit in der Erprobungsphase, hat aber bereits einige vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Das System gibt jedem Rad einen eigenen Elektromotor und läuft durch eine “hochintegrierte Steuereinheit”, die basierend auf den Fahrbedingungen und den Entscheidungen des Fahrers Maßnahmen ergreift. Neben der Fahrbahnoberfläche werden weitere Faktoren wie Gaspedalstellung, Lenkwinkel, Längs- und Querbeschleunigung sowie Raddrehzahlen berücksichtigt. All dies wird kontinuierlich überwacht und jedem Rad wird die optimale Menge an Leistung und Drehmoment zugeführt. Die Entscheidungen, die das Steuergerät trifft, werden innerhalb von Millisekunden umgesetzt.
BMW hat diese Technologie bereits getestet und behauptet, sie habe eine Reihe von Vorteilen geliefert, darunter „deutlich höhere Kurvengeschwindigkeiten“ selbst unter schwierigen Bedingungen wie regennassen oder schneebedeckten Straßen. Ein konkretes Beispiel, das das Unternehmen nannte, betraf das Steuergerät, das das Untersteuern beseitigte, indem es dem kurvenäußeren Hinterrad vorübergehend mehr Kraft gab. Auch beim Bremsen gewinnen die Motoren Energie zurück. Dies ist seit mehreren Jahren ein gemeinsames Merkmal vieler Elektrofahrzeuge und Hybride, aber der experimentelle Antriebsstrang von BMW ist möglicherweise der erste, der die Energierückgewinnung an allen vier Rädern optimiert.
Erprobt wird das Konzept an einem modifizierten BMW i4 M50, dessen Frontpartie auf einem angepassten Karosseriestrebenkonzept aus einem M3/M4-Chassis und einer Kühlereinheitskonfiguration nach dem Vorbild aktueller Hochleistungssportwagen basiert. Der Testwagen ist auf eine hohe Torsionssteifigkeit in dynamischen Fahrsituationen ausgelegt.